Die Rolle der 8 natürliche Feste des Jahres

Jan Brueghel d. Ä., Allegorie auf den Frühling und den Geruch, um 1600

Sobald sich Gesellschaften formen und strukturieren, entsteht das Bedürfnis, Festtage und Festorte, wie etwa unter unserer Tanzlinde, zu bestimmen, die zum Zusammenhalt der Gemeinschaften beitragen. Diese Feste, seien sie nun kosmischer, religiöser und politischer Art oder Gedächtnistage, bilden mit ihren unterschiedlichen Schattierungen einen genauen Jahreskalender. Von Generation zu Generation sichern sie uns eine Ordnung, die auf unsere Wurzeln zurückgeht. Unter diesem Gesichtspunkt üben sie eine Funktion des Bewahrens alter, noch lebendiger Traditionen aus und kräftigen und bereichern sich durch Neues. Das Begehen dieser Feste gibt Anstoß zu weiteren Aktionen und festigt das Zusammenleben jeder Gemeinschaft. Im Kontrast zum grauen Alltag erlebt man die Riten eines Festes viel schöner und intensiver, man möchte fast sagen – als heilige Zeit. Am Tag eines solchen Festes feiert die ganze Gemeinschaft viele fröhliche Stunden in enger Verbundenheit. Sorgen und Mißhelligkeiten sind vergessen, und Versöhnung, Begegnung und Harmonie werden befördert; wir sind dann nicht auf einer kommerziellen Schauveranstaltung, auf der heutzutage der Mensch eine passive Rolle spielt, denn durch die Teilnahme von allen und jedem wird bei den Gemeinschaftsfesten das reine Spektakel ersetzt.

 
Conception graphique : Pierre Albuisson     Web désign : Elena Krotova     Übersetzung : Dr. Helga LEINWEBER und Dr. Ulf LEINWEBER